So weit, so langweilig. Zukunftsvisionen gibt es wie Sand am Meer. Doch die obige ist eine besondere. Eine Künstliche Intelligenz hat sie geschrieben. Zwar erzählt sie mit ihrem Ausschnitt eines durchschnittlichen Alltags im Jahr 2030 nichts Neues, zeigt aber dafür, was KI alles möglich machen kann. In erster Linie sind das wohl Effizienzgewinne.
430 Milliarden Euro mehr Wertschöpfung
Und die sind riesig. Prognosen zufolge kann das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) allein durch den Einsatz von KI bis zum Jahr 2030 um 11,3 Prozent steigen[1]. Das entspricht einer Wertschöpfung von rund 430 Milliarden Euro, also etwa 39 Stuttgarter Bahnhöfen[2] oder 61 Berlin-Brandenburger Flughäfen[3] oder 477 Elbphilharmonien[4].
Eine weitere Studie geht davon aus, dass KI-Anwendungen für Endanwender weltweit zwischen 2023 und 2033 eine jährliche Wachstumsrate von 42 Prozent erreichen[5]. Damit wächst das Marktvolumen auf umgerechnet 1,2 Billionen Euro. Die Entwicklung vollzieht sich in einer unvorstellbaren Dynamik. Eine moderne Grafikkarte hat mittlerweile mehr Rechenleistung als ein 20 Jahre alter Supercomputer.
KI – Teil unseres Alltags
Konkret helfen KI-Anwendungen uns bereits im Alltag, beispielsweise bei der Sprachübersetzung, in Form von Chatbots zur Beantwortung von Kundenanfragen oder beim Shoppen, wenn anhand eines Bildes im Netz direkt das entsprechende Produkt gefunden werden kann. Im Infrastrukturbereich kann KI helfen, das Verkehrsmanagement effizienter zu gestalten und so Emissionen zu reduzieren. Konkret können mit smarten Ampelschaltungen die globalen Einsparungen von CO2-Emissionen bis ins Jahr 2027 bei 205 Millionen Tonnen liegen[6]. Experten gehen davon aus, dass die Investitionen in intelligente Kreuzungen bis 2027 auf 10,2 Milliarden US-Dollar ansteigen werden. Per Ende 2022 belief sich das Volumen noch auf 5,7 Milliarden Dollar[7].
KI im Körper – Riesige Fortschritte durch winzige Chips
In der Medizin kann KI eine Grundlage für bessere Entscheidungsfindungen oder einer fokussierten Behandlung durch personalisierte Medikamente bieten. Möglich machen das Mikrochips, die Patienten implantiert bei der Genesung helfen sollen. Sie überwachen Vitalfunktionen, erkennen frühzeitig Krebszellen und sorgen für eine gezielte Dosierung von Medikamenten. So geht die Branche davon aus, dass hier die globale Nachfrage nach Mikrochips bis Ende 2035 ein Volumen von drei Milliarden Dollar erreicht[8].
Eine weitere Folge der Fortschritte in der Medizin: Die Menschen werden immer älter. Beispiel Deutschland: Die Lebenserwartung bei Männern liegt derzeit bei 78,3 Jahren beziehungsweise 83,2 Jahren bei Frauen. Somit ist sie bei Geburt in Deutschland mehr als doppelt so hoch wie vor etwa 150 Jahren[9]. Weltweit ist die Lebenserwartung zwischen 2000 und 2019 um mehr als sechs Jahre gestiegen – von 66,8 Jahren im Jahr 2000 auf 73,4 Jahre im Jahr 2019[10].
KI im Steak – Schmeckt‘s nach mehr?
Kein Wunder also, dass die Weltbevölkerung zunimmt. Nach der jüngsten Prognose der Vereinten Nationen (UN) werden im Jahr 2050 knapp zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben[11]. Dies sorgt für weitere Herausforderungen, denn unter anderem steigt auch der Bedarf an Nahrungsmitteln. Um die Menschheit umfassend versorgen zu können, wäre eine vorwiegend pflanzliche Ernährung ein wichtiger Schritt. Schließlich verbraucht die konventionelle Tierhaltung viele Ressourcen und produziert hohe Treibhausgasmissionen. Allein in Deutschland etwa 38,6 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente. Das sind knapp 70 Prozent der Emissionen der Landwirtschaft und etwa 5,2 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen[12].
KI kann auch hier unterstützen, eine pflanzenbasierte Ernährung buchstäblich schmackhafter zu machen. Sie lässt den Menschen glauben, ein Steak zu essen, obwohl es sich um eine pflanzliche Alternative handelt. Der Algorithmus der Anwendung zielt darauf ab, chemische Beziehungen zwischen den molekularen Bestandteilen von Lebensmitteln und der menschlichen Wahrnehmung von Geschmack und Beschaffenheit herzustellen[13]. Erste Start-ups arbeiten bereits an der Umsetzung. Pflanzliches Fleisch gibt es sogar aus dem 3D-Drucker. Mehr als 70 verschiedene sensorische Faktoren des Fleisches können durch Drucktechnologie nachgebildet werden. Muskeln, Fett und Blut werden durch vegane Komponenten nachgeahmt[7]. Heute kaum vorstellbar, in Zukunft eventuell notwendiger Teil des normalen Alltags.
KI – die neue Normalität
Eins steht fest, KI ist nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Egal, ob es um Mobilität, Medizin oder Nahrungsmittel geht; ob um die Art wie wir kommunizieren, arbeiten oder leben. Dabei dreht es sich beim Einsatz nicht ausschließlich darum, Effizienzgewinne zu erzielen, sondern auch darum, Antworten und Lösungen auf essenzielle Zukunftsfragen zu finden. Der Start ist bereits erfolgt.
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