Wichtiger Sicherheitshinweis: Warnung vor Betrugsversuchen im Namen der DWS
Uns ist aufgefallen, dass Betrüger im Internet und in sozialen Medien die Marke „DWS“ sowie Namen von DWS-Mitarbeitern missbrauchen. Dabei kommen gefälschte Webseiten, Facebook-Seiten, WhatsApp-Gruppen und Apps zum Einsatz. Bitte beachten Sie, dass die DWS keine Facebook-Botschafterprofile oder WhatsApp-Chats betreibt.
Wenn Sie unerwartet Anrufe, Nachrichten oder E-Mails erhalten, die angeblich von der DWS stammen, seien Sie vorsichtig. Geben Sie keine persönlichen Daten preis und leisten Sie keine Zahlungen.
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20.07.2025
Vom passiven Indexfonds zum aktiven Portfoliomanagement: ETFs durchleben gerade ihre nächste Evolutionsstufe. Die neue Generation schreibt sich auf die Fahne, das Beste aus beiden Welten zu vereinen. Doch was steckt wirklich dahinter?
Erinnerst du dich noch an dein erstes Smartphone? Plötzlich konntest du telefonieren, im Internet surfen und Musik hören – und alles mit nur einem Gerät. Ähnliche Innovationssprünge erleben wir regelmäßig: Streaming-Dienste haben das Fernsehen verändert[1], Online-Shopping den Einzelhandel[2] und Elektroantriebe unseren fahrbaren Untersatz[3]. Was haben all diese Beispiele gemeinsam? Durch sie wurden bestehende Lösungen nicht einfach nur ersetzt – vielmehr wurde das Beste aus verschiedenen Welten miteinander kombiniert.
Innovationen zeigen sich über die Jahre in allen Branchen und machen auch vor der Finanzwelt nicht halt. Klar, im Alltag spielen sie für viele nur eine untergeordnete Rolle – dennoch finden sie kontinuierlich statt. Das zeigt auch eine aktuelle Statistik: In Deutschland, dem Land der Sparer, sind derzeit etwa 40 Prozent[4] der Anleger und Anlegerinnen in ETFs und 39 Prozent in aktive Fonds investiert[5] – also nahezu ein Gleichstand. Vor 25 Jahren sah das noch völlig anders aus: Vor dem Jahr 2000 war der Handel mit ETFs in Deutschland gar nicht möglich.[6] Dies war der Startschuss für die bis heute anhaltende Diskussion „Aktiv oder Passiv investieren?". Beide Ansätze wurden bislang eher als Rivalen denn als Verbündete wahrgenommen. Die jüngste Produktinnovation soll das ändern: Aktive ETFs versuchen beide Welten zu vereinen. Das Interesse scheint groß: Allein in Deutschland verdoppelte sich das verwaltete Vermögen in dieser Produktkategorie im Jahr 2024 auf 44 Milliarden Euro[7].
Was ist besser, aktiv oder passiv investieren? Vielleicht ist dir die Diskussion selbst schon mal über den Weg gelaufen. Aktive ETFs schlagen nun eine Brücke zwischen beide Welten und machen die Frage ein Stück weit obsolet. Wie genau das funktioniert?
Eigentlich waren ETFs vor allem dafür bekannt, passiv einen bestimmten Markt abzubilden – also möglichst nah an der Entwicklung eines Referenzindex wie dem DAX oder dem S&P 500 zu bleiben.[8] Aktive ETFs machen genau das nicht mehr. Stattdessen versuchen sie, Überrenditen am Markt zu erzielen. Ein Manager oder Team arbeitet also aktiv daran, bessere Renditen zu erzielen. Dafür gehen sie das Risiko einer Underperformance ein, der Hauptunterschied zu passiven ETFs. Die sonstigen bewährten Eigenschaften von ETFs bleiben jedoch erhalten: Eine effiziente Kostenstruktur, Transparenz über die gehaltenen Wertpapiere und eine börsentägliche Handelbarkeit. Am deutschen Markt sind einer aktuellen Umfrage nach 41 Prozent der Personen bereits in aktive ETFs investiert. Weitere 34 Prozent denken über eine Investition in diese Produkte nach.[9] Das Interesse werde laut Studie durch den Wunsch nach aktivem Management zu günstigen Kosten erklärt. Doch es mag auch andere Faktoren geben. Wie sich aktiven ETFs, passive ETFs und herkömmlichen Fonds sonst noch unterscheiden, zeigt dir die folgende Tabelle.[10]
Man könnte sich dennoch fragen, warum trotz niedrigerer Kosten von passiven ETFs immer noch 39 Prozent auf aktive, herkömmliche Fondsprodukte setzen.[5] Der Faktor Mensch könnte hier eine zentrale Rolle spielen. Ähnlich wie beim autonomen Fahren vertrauen viele lieber einem Menschen am Steuer als einer Maschine. Die Vorstellung, dass im Notfall jemand aufpasst und bei Marktturbulenzen eingreifen kann, mag vielen das Gefühl von Vertrauen geben. Klassischerweise kam dieses Gefühl von Beruhigung mit deutlich höheren Kosten daher. Das soll mit aktiven ETFs nun anders werden.
Schon immer wurden Innovationen durch gewisse Zweifel begleitet – und das ist auch gut so, denn kritische Stimmen sorgen dafür, dass neue Entwicklungen hinterfragt werden.
Bei aktiven ETFs lautet ein Kritikpunkt, dass viele Produkte in Wirklichkeit hauptsächlich auf quantitative Algorithmen oder minimale Indexabweichungen setzen würden. Eine konzentrierte Aktienauswahl wie bei herkömmlichen Aktienfonds sei dagegen eher die Ausnahme.[11] In Wirklichkeit verstecken sich hinter dem Begriff "aktiv" sehr unterschiedliche Ansätze. Manche ETFs nutzen quantitative Modelle, die auf Algorithmen basieren. Andere setzen auf fundamentale Aktienanalyse durch Portfoliomanager. Wieder andere konzentrieren sich auf spezielle Themen wie erneuerbare Energien oder Technologie-Trends. Der Übergang von passiv zu aktiv ist fließend – manche Produkte weichen nur wenig von einem Index ab, andere setzen auf konzentriertere Portfolios mit deutlich weniger Einzelwerten.
Wie lassen sich aktive ETFs praktisch nutzen? Unter den Deutschen, die aktive ETFs bereits nutzen, geben 77 Prozent an, sie als Beimischung zu verwenden. Die übrigen 23 Prozent haben sie als Core-Bestandteil ins Portfolio integriert.[12] Aktive ETFs finden also sowohl als Satelliten- als auch Core-Komponente Verwendung in Portfolios. Als Satelliten-Investment könnten zum Beispiel aktive ETFs für bestimmte Überzeugungen oder Themen nützlich sein. Aktive ETFs, die sich als Portfoliokern eignen, gehen typischerweise ein begrenztes Maß an Risiken, um keine allzu großen Renditeunterschiede zum Markt zuzulassen – was ironischerweise einer der Kritikpunkte an aktiven ETFs widerspiegelt.
Aktive ETFs sind also kein Allheilmittel. Die höheren Kosten müssen durch entsprechende Mehrrenditen gerechtfertigt werden und bei Interesse solltest du dich intensiv mit den dahinter liegenden Strategien vertraut machen. Noch stehen aktive ETFs am Anfang ihrer Marktentwicklung, aber die Kombination aus ETF-Struktur und aktivem Management eröffnet neue Möglichkeiten für jene, die nicht alles auf eine Karte setzen möchten. In den USA, wo aktive ETFs bereits länger etabliert sind, verwalten sie mittlerweile über 1 Billion US-Dollar.[13]
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