Wichtiger Sicherheitshinweis: Warnung vor Betrugsversuchen im Namen der DWS
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21.04.2025
Turbulente Zeiten: Inmitten sinkender Aktienmärkte stellt sich die Frage nach Ausgewogenheit. Während US-Aktien besonders unter Druck geraten, könnte die Zeit für andere Regionen gekommen sein. Erfahre, warum Europa trotz aktueller Unsicherheiten langfristig interessante Perspektiven bieten könnte.
Das Jahr 2025 zeigt sich an den Finanzmärkten von seiner stürmischen Seite. Unter Schwankungen, die es in der Form schon länger nicht mehr gegeben hat, durchleben die globalen Aktienmärkte eine Korrekturphase mit erheblichen regionalen Unterschieden.[1] Hauptakteur dieses von Unsicherheit geprägten Umfelds scheint der US-Präsident Donald Trump, dessen Aktionen selbst für Profianleger kaum abschätzbar bleiben.[2] Während US-Technologieaktien zeitweise deutliche Verluste hinnehmen mussten, zeigen sich der europäische und der deutsche Aktienmarkt bislang noch erstaunlich robust. Der gesamteuropäische Aktienmarkt lag zwar leicht im Minus, schnitt damit aber noch merklich besser ab als die globalen Märkte. Fast könnte man meinen, das sprichwörtliche Aprilwetter hat die Börsen erfasst – während es in manchen Regionen heftig stürmt, fällt in anderen leichter Regen.[3] Wer über ein breit gestreutes Portfolio verfügt, hat immerhin die Chance, nicht vollständig im Sturm zu stehen.
Was also steckt hinter dem zuletzt besseren Abschneiden europäischer Aktien, kann man vielleicht sogar mit einem länger anhaltenden Trend rechnen und was gilt es zu beachten, wenn du Aktien aus Europa in dein Portfolio aufnehmen möchtest?[4]
Wusstest du, dass, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, abgekürzt BIP, vier der zehn weltweit größten Volkswirtschaften aus Europa kommen? Das Bruttoinlandsprodukt beziffert den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres hergestellt werden.[5] Deutschland ist mit 4,5 Billionen US-Dollar die drittstärkste Wirtschaft der Welt. Daneben zählen das Vereinigte Königreich, Frankreich und Italien zum Club der Top-10.[6]
Die europäische Wirtschaft ist vor allem bekannt für ihre Fertigungsindustrie, beispielsweise die Automobil-, Maschinenbau- oder Chemieindustrie. Dabei genießen europäische Produkte weltweit einen Ruf für Qualität und Präzision.[7] Doch der alte Kontinent lässt sich keineswegs auf vergleichsweise traditionelle Industrien reduzieren. Europa gilt zum Beispiel als führend in der Produktion von Solarzellen, Windkraftanlagen und Batterien.[8] Nachholbedarf besteht dagegen in den Bereichen Halbleiter und Künstliche Intelligenz.[9] Genau hier dürfte eine neue Initiative der Europäischen Union (EU) ansetzen. Durch die beeindruckende Summe von 200 Milliarden Euro will man Kapital für Investitionen in Künstliche Intelligenz mobilisieren.[10] Und auch die Tüftler in Deutschland sind keineswegs am Schlafen. Im Gegenteil: Zuletzt belegte Deutschland weltweit den zweiten Platz bei Patentanmeldungen, nach den USA. Laut dem Europäischen Patentamt (EPA) meldeten deutsche Erfinderinnen und Forscher im Jahr 2024 über 25.000 Patente an.[11]
Aber mal ehrlich, dass Europa wirtschaftlich stark ist, war doch bereits vor einem Jahr belegt. Was also hat sich seither geändert – außer dass die Märkte derweil von hoher Unsicherheit geprägt sind? Die Antwort könnte in einem grundlegenden Wandel der fiskalischen Ausrichtung liegen. Während die USA zunehmend über Ausgabenkürzungen[12] diskutieren, beschreitet Europa den gegenteiligen Weg. Die EU hat massive Investitionspakete für Digitalisierung, Natürliche Ressourcen und Umwelt, Infrastruktur und Verteidigung auf den Weg gebracht.[13] Diese expansive Haushaltspolitik könnte der entscheidende Unterschied sein. Nach Jahren schleppenden Wachstums könnte die europäische Wirtschaft dadurch einen kräftigen Impuls erhalten. Die Märkte scheinen diese Entwicklung bereits zu honorieren, auch wenn der Effekt im Schatten kurzfristiger Schwankungen etwas untergehen könnte. Abzuwarten bleibt dagegen, ob die Pläne der EU effizient umgesetzt werden können. Ebenso lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt kaum abschätzen, wie stark sich die Zollpolitik der USA auf die EU-Volkswirtschaften auswirken wird.
Das aktuelle Marktumfeld zeigt, dass auch Europa nicht immun gegen globale Korrekturen ist. Doch seit Ende 2024 zeigen sowohl der deutsche als auch gesamte europäische Aktienmarkt eine relative Stärke gegenüber dem US-Aktienmarkt (siehe Grafik Prozentuale Entwicklung von Aktienindizes). Trotzdem werden europäische Aktien noch immer mit einem Abschlag von über 30 Prozent im Vergleich zum US-Markt gehandelt – ein Bewertungsunterschied, der reichlich Aufholpotenzial bieten könnte.[14] Die Kombination aus staatlichen Wachstumsimpulsen, Innovationskraft und günstigen Bewertungen könnte ein Umfeld schaffen, in dem europäische Unternehmen ihr Potenzial endlich entfalten könnten. Natürlich ist nicht alles Sonnenschein: Geopolitische Spannungen in Osteuropa, Brexit-Nachwirkungen und demografische Herausforderungen könnten den Ausblick zeitweise eintrüben. Ein langfristiger Anlagehorizont kann jedoch dabei helfen, sich von kurzfristig heiß diskutierten Risiken nicht allzu stark verunsichern zu lassen.
Auch nicht-EU-Staaten wie das Vereinigte Königreich oder die Schweiz können in europäischen Aktien-ETFs enthalten sein. In diesem Fall wird oftmals der Begriff "Europa" auf dem ETF-Etikett stehen, wie zum Beispiel beim STOXX Europe 600 Index. ETFs mit speziellem Fokus auf die Europäische Währungsunion sind hingegen oftmals durch Begriffe wie „EMU“ oder „Euro“ im ETF-Namen gekennzeichnet, wie zum Beispiel beim EURO STOXX 50 Index.
Der Euro STOXX 50 sammelt nur die 50 größten Unternehmen der Eurozone. Wichtig hierbei: Unternehmen außerhalb der Eurozone, beispielsweise aus der Schweiz, Norwegen oder dem Vereinigten Königreich, finden in diesem Index keinen Platz.[15] Der STOXX Europe 600 bietet dagegen eine bunte Mischung mit 600 Unternehmen verschiedener Größen aus allen Industrieländern Europas, nicht nur aus Ländern mit Euro-Währung.[16] Der DAX fokussiert sich ausschließlich auf die 40 größten deutschen Unternehmen Und der MSCI Europe Small Cap bildet 859 kleinere Unternehmen ab.[17] In allen Indizes erfolgt die Gewichtung der Aktien nach ihrer streubesitzbereinigten Marktkapitalisierung. Das bedeutet, je höher der Börsenwert der im freien Handel umlaufenden Anteile an einem Unternehmen, desto höher auch sein Gewicht im Index.
Index | Hauptmerkmale | Anzahl der Aktien |
---|---|---|
Euro STOXX 50 Index[18] |
| 50 |
STOXX Europe 600 Index[20] |
| 600 |
DAX Index[21] |
| 40 |
MSCI Europe Small Cap[22] |
| 859 |
Die Vielfalt europäischer Indizes bietet für unterschiedliche Anlegertypen eine Reihe von Optionen. Doch welche Wahl man auch trifft – der April 2025 bringt wohl stürmische Börsen mit sich und erinnert uns daran, dass Aktienmärkte kurzfristig unberechenbar bleiben könnten und Risiken mit sich bringen.
Ob der Frühling 2025 als Wendepunkt für europäische Aktien in Erinnerung bleiben könnte, gilt es abzuwarten. Doch für langfristig orientierte Anleger könnte sich ein genauerer Blick auf den alten Kontinent lohnen. Nach Jahren im Schatten der US-Giganten zeigen Aktien aus Europa vielleicht endlich, was in ihnen steckt.
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