Aprilwetter an den Börsen: Erst der Regen, dann der Sonnenschein?

24.03.2025

Turbulente Zeiten: Inmitten sinkender Aktienmärkte stellt sich die Frage nach Ausgewogenheit. Während US-Aktien besonders unter Druck geraten, könnte die Zeit für andere Regionen gekommen sein. Erfahre, warum Europa trotz aktueller Unsicherheiten langfristig interessante Perspektiven bieten könnte.

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200 Milliarden für europäische Innovationen

Wusstest du, dass, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, abgekürzt BIP, vier der zehn weltweit größten Volkswirtschaften aus Europa kommen? Das Bruttoinlandsprodukt beziffert den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres hergestellt werden.[5] Deutschland ist mit 4,5 Billionen US-Dollar die drittstärkste Wirtschaft der Welt. Daneben zählen das Vereinigte Königreich, Frankreich und Italien zum Club der Top-10.[6] 

Die europäische Wirtschaft ist vor allem bekannt für ihre Fertigungsindustrie, beispielsweise die Automobil-, Maschinenbau- oder Chemieindustrie. Dabei genießen europäische Produkte weltweit einen Ruf für Qualität und Präzision.[7] Doch der alte Kontinent lässt sich keineswegs auf vergleichsweise traditionelle Industrien reduzieren. Europa gilt zum Beispiel als führend in der Produktion von Solarzellen, Windkraftanlagen und Batterien.[8] Nachholbedarf besteht dagegen in den Bereichen Halbleiter und Künstliche Intelligenz.[9] Genau hier dürfte eine neue Initiative der Europäischen Union (EU) ansetzen. Durch die beeindruckende Summe von 200 Milliarden Euro will man Kapital für Investitionen in Künstliche Intelligenz mobilisieren.[10] Und auch die Tüftler in Deutschland sind keineswegs am Schlafen. Im Gegenteil: Zuletzt belegte Deutschland weltweit den zweiten Platz bei Patentanmeldungen, nach den USA. Laut dem Europäischen Patentamt (EPA) meldeten deutsche Erfinderinnen und Forscher im Jahr 2024 über 25.000 Patente an.[11]

Paradigmenwechsel in Sicht

Augen auf bei der Wahl des Index

Auch nicht-EU-Staaten wie das Vereinigte Königreich oder die Schweiz können in europäischen Aktien-ETFs enthalten sein. In diesem Fall wird oftmals der Begriff "Europa" auf dem ETF-Etikett stehen, wie zum Beispiel beim STOXX Europe 600 Index. ETFs mit speziellem Fokus auf die Europäische Währungsunion sind hingegen oftmals durch Begriffe wie „EMU“ oder „Euro“ im ETF-Namen gekennzeichnet, wie zum Beispiel beim EURO STOXX 50 Index. 

Der Euro STOXX 50 sammelt nur die 50 größten Unternehmen der Eurozone. Wichtig hierbei: Unternehmen außerhalb der Eurozone, beispielsweise aus der Schweiz, Norwegen oder dem Vereinigten Königreich, finden in diesem Index keinen Platz.[15] Der STOXX Europe 600 bietet dagegen eine bunte Mischung mit 600 Unternehmen verschiedener Größen aus allen Industrieländern Europas, nicht nur aus Ländern mit Euro-Währung.[16] Der DAX fokussiert sich ausschließlich auf die 40 größten deutschen Unternehmen   Und der MSCI Europe Small Cap bildet 859 kleinere Unternehmen ab.[17] In allen Indizes erfolgt die Gewichtung der Aktien nach ihrer streubesitzbereinigten Marktkapitalisierung. Das bedeutet, je höher der Börsenwert der im freien Handel umlaufenden Anteile an einem Unternehmen, desto höher auch sein Gewicht im Index.

IndexHauptmerkmaleAnzahl der Aktien
Euro STOXX 50 Index[18]
  • Blue-Chip-Unternehmen[19] der Eurozone
  • kein Engagement in Nicht-Euro-Ländern
50
STOXX Europe 600 Index[20]
  • Unternehmen hoher, mittlerer und geringer Marktkapitalisierung
  • Die größten und liquidesten Unternehmen europäischer Industrieländer
600
DAX Index[21]
  • Deutsche Blue-Chip-Unternehmen
  • Die größten und liquidesten an der Frankfurter Wertpapierbörse gelisteten Unternehmen
40
MSCI Europe Small Cap[22]
  • Unternehmen mit geringer Kapitalisierung[23] aus europäischen Industrieländern
859

 

Die Vielfalt europäischer Indizes bietet für unterschiedliche Anlegertypen eine Reihe von Optionen. Doch welche Wahl man auch trifft – der April 2025 bringt wohl stürmische Börsen mit sich und erinnert uns daran, dass Aktienmärkte kurzfristig unberechenbar bleiben könnten und Risiken mit sich bringen.

Ob der Frühling 2025 als Wendepunkt für europäische Aktien in Erinnerung bleiben könnte, gilt es abzuwarten. Doch für langfristig orientierte Anleger könnte sich ein genauerer Blick auf den alten Kontinent lohnen. Nach Jahren im Schatten der US-Giganten zeigen Aktien aus Europa vielleicht endlich, was in ihnen steckt. 


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