Emerging Markets ETFs: in Schwellenländer investieren

Alles Wissenswerte zu Emerging Markets ETFs: Erfahren Sie, welche asiatischen Schwellenländer in der Zukunft die stärksten Wachstumstreiber für Ihr ETF-Portfolio sein könnten.

Animation Emerging Markets

* Quelle: www.bertelsmann-stiftung.de Hinweis: Eine einheitliche Definition für diese Klassifizierung gibt es nicht.
** Quelle: www.msci.com
*** Quelle: www.imf.org Hinweis: Angezeigte Länder sind Bestandteil des MSCI Emerging Markets Asia.

Fakten zu asiatischen Schwellenländern - wussten Sie, dass ...

... allein in

China (1,4 Mrd.) und in Indien (1,3 Mrd.) [1]

jeweils mehr Menschen leben als in allen Industrieländern zusammen (1,2 Mrd.)?

... die Schwellenländer rund

60 Prozent [2]

zur globalen kaufkraftbereinigten Wirtschaftsleistung beitragen?

... China seit 2017 kaufkraftbereinigt noch vor den USA die

größte Volkswirtschaft[3]

der Welt ist?

... das kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in

Hongkong und Taiwan[4]

jeweils höher ist als in Deutschland?

... das Wirtschaftswachstum in den asiatischen Schwellenländern rund

dreimal höher[5]

ist als in den Industrieländern?

Emerging Markets ETFs: die dynamischen Märkte der Schwellenländer bieten vielversprechende Chancen

Schwellenländer sind Volkswirtschaften, die sich in einem umfassenden Wandlungsprozess befinden und häufig ein hohes Wirtschaftswachstum aufweisen[6] – daher auch der Name „Emerging Markets“, englisch für aufstrebende Märkte. Das allein sind zwar noch keine positiven Anlagekriterien, doch viele dieser Emerging Markets haben in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Entwicklung genommen. Anleger, die bei China oder Brasilien bislang nur an Rohstoffe oder billige Nachahmerprodukte denken, sollten daher einen genaueren Blick riskieren. Denn die wirklich interessanten Aspekte für ein Investment in Schwellenländer sind längst ganz andere.

Hohes Wirtschaftswachstum

Die Wachstumsdynamik in den Schwellenländern ist derzeit etwa doppelt so hoch wie in den Industrieländern[7]. In der Folge könnten im Jahr 2050 sechs der sieben größten Volkswirtschaften weltweit heutige Schwellenländer sein[8] – darunter sind neben den erwarteten Spitzenreitern China und Indien auch Indonesien. Beeindruckend ist auch der prognostizierte Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Während das BIP pro Kopf in den USA und Deutschland bis 2050 um rund 50 Prozent zulegen könnte, erscheint zum Beispiel für Indien eine Verdreifachung möglich[9].

Gesellschaftliches Potential

Das Durchschnittsalter der Bevölkerung in den Schwellenländern ist zum Teil deutlich niedriger als in den Industrieländern: In Indien beispielsweise liegt es unter 30 Jahre[10], in Deutschland über 45 Jahre[11]. Dadurch stehen der Wirtschaft in Indien anteilig mehr Arbeitskräfte zur Verfügung – eine wichtige Voraussetzung für weiterhin hohes Wirtschaftswachstum. Gleichzeitig bauen viele Schwellenländer ihre Bildungsangebote massiv aus. Unter den Top-25-Bildungseinrichtungen weltweit finden sich mittlerweile zwei chinesische Universitäten – die beste deutsche Hochschule folgt erst auf Rang 32[12].

Dynamische Märkte

Im weltweiten Leitindex MSCI All Country World sind Schwellenländer noch immer unterproportional vertreten: Ihr Anteil von 12 Prozent[13] steht in keinem Verhältnis zu ihrem Beitrag zum Welt-Bruttoinlandsprodukt von rund 60 Prozent[14]. Die globale Bedeutung der Kapitalmärkte der Schwellenländer nimmt jedoch stetig zu: Seit 2018 sind beispielsweise auch chinesische Festlandaktien („A-Aktien“, die bis dahin fast ausschließlich für inländische Investoren zugänglich waren) in den Benchmark-Indizes von MSCI vertreten – ihr Anteil wurde 2019 weiter vergrößert[15].

Moderne Wachstumsmodelle

Die meisten Emerging Markets wuchsen in den vergangenen Jahrzehnten vor allem aufgrund ihres starken Exports. Dieser sorgte zwar für schnelles Wachstum, machte sie jedoch auch krisenanfällig. In den vergangenen Jahren hat sich dieses Bild zu wandeln begonnen. In China beispielsweise sank der Exportanteil am Bruttoinlandsprodukt von 36 Prozent (2006) auf unter 20 Prozent (2019)[16]. Gleichzeitig legten die privaten Konsumausgaben deutlich zu[17]. Auch viele andere Schwellenländer sind heute ökonomisch breiter aufgestellt und damit weniger abhängig vom Weltmarkt und weniger anfällig für externe Schocks.

Risiken bei Anlagen in Schwellenländern

Die Geldanlage in Schwellenländern ist mit spezifischen Risiken verbunden. Diese sind zwar nicht zwangsläufig höher als etwa bei einem Investment am europäischen Markt. Allerdings sollte man sich vor einem Engagement einiger Besonderheiten der Emerging Markets bewusst sein – insbesondere der zum Teil großen Unterschiede zwischen den einzelnen Schwellenländern selbst. Bei einem langfristig angelegten Investment fallen aber einige Risiken wie mögliche Einschränkungen bei der Handelbarkeit von Wertpapieren oder phasenweise höhere Kursausschläge weniger stark ins Gewicht.

Politik

Risiken sind u. a. plötzliche Steuererhöhungen, Änderungen der Wirtschaftspolitik oder innerstaatliche Konflikte.

Unternehmensführung

Aktionärsrechte, Korruptionsbekämpfung und Transparenz befinden sich noch auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

Liquidität

Die Kapitalmärkte der meisten Schwellenländer sind weniger entwickelt als ihre Pendants in den Industrieländern.

Währungen

EM-Währungen gelten als besonders schwankungsanfällig und abhängig vom US-Zinsniveau.

Volatilität

Aktien- und Anleihemärkte der Schwellenländer zeigen insgesamt eine erhöhte Schwankungsbreite.

Schwellenländer im Fokus: China, Indien und Südkorea

Emerging-Markets-Investments erweitern das regionale Anlagespektrum und ermöglichen ein Engagement in Ländern mit hoher wirtschaftlicher Dynamik und unterschiedlichen Währungen. In diesem Zusammenhang erscheint vor allem Asien als Anlageregion interessant. Zumal sich hier ein Schwellenländer-Investment mit Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, künstlicher Intelligenz oder Mobilität besonders gut kombinieren lässt.

Marktüberblick China – das Wachstumszentrum der Welt

Allgemeines 

Die mittlerweile größte Volkswirtschaft der Welt[18] ist neben den USA die zweite globale Wirtschaftssupermacht und dürfte ihren Wachstumspfad in den kommenden Jahren fortsetzen. Der Fokus liegt auf einer Stärkung des Binnenmarkts und zukunftsorientierter Branchen wie Technologie und digitale Services. Für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Asien ist China mittlerweile unangefochten der bestimmende Faktor.

Einschätzung der DWS

Hauptwachstumstreiber für die chinesische Wirtschaft dürfte der private Konsum bleiben. Hinzu kommt ein stabiler Export und ein starker Industriesektor. Langfristig besonders interessant ist Chinas Hinwendung zu einer nachhaltig orientierten Wirtschaft und der Fokus auf den Ausbau regenerativer Energien. Belasten dürfte China weiterhin der Konflikt mit den USA – wenngleich unter US-Präsident Joe Biden nicht mit einer weiteren Eskalation zu rechnen ist.

Marktüberblick Indien – auf dem Weg zu neuer Stärke

Allgemeines

Die indische Wirtschaft ist mit Blick auf die reine Anzahl der Arbeitskräfte nach wie vor stark landwirtschaftlich geprägt, Hauptwachstumstreiber ist jedoch der Dienstleistungsbereich (etwa IT- und Software-Services)[19]. Indien verfügt über eine junge Bevölkerung und ist zunehmend in globale Wirtschaftskreisläufe eingebunden: Bis zum Jahr 2050 könnte sich der Anteil Indiens am kaufkraftbereinigten Welt-Bruttoinlandsprodukt von 7 Prozent im Jahr 2016 mehr als verdoppeln[20].

Einschätzung der DWS

Das Reformprogramm der aktuellen Regierung – etwa in den Bereichen Arbeitsrecht und Unternehmensführung – hat die Wettbewerbsfähigkeit der indischen Wirtschaft in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Zudem dürfte, anders als in den meisten anderen Ländern, der Anteil gut ausgebildeter Arbeiter bis 2025 deutlich zunehmen. Dagegen ist die Investitionsrate in Indien nach wie vor zu niedrig. Mithilfe ausländischer Direktinvestitionen sollte diese Lücke jedoch teilweise zu schließen sein.

Marktüberblick Südkorea – mit Hightech zum Erfolg

Allgemeines

Südkorea zählte bis in die 1960er-Jahre zu den ärmsten Ländern der Erde und erlebt seither einen fulminanten wirtschaftlichen Aufschwung[21]: Mittlerweile liegt es in vielen Bereichen – etwa beim Pro-Kopf-Einkommen – auf einem Niveau mit Industrieländern[22]. Wichtiger Wirtschaftsbereich ist der Technologiesektor, der weltweit zu den größten und innovativsten zählt und auf Unternehmensebene einige der bedeutendsten Global Player enthält.

Einschätzung der DWS

Die Wachstumsaussichten bleiben gut: Der eingeschlagene Weg hin zu einer grünen und digitalisierten Wirtschaft dürfte die Konjunktur langfristig beflügeln. Hohe Ersparnisse und Einkommen stützen diesen Trend. Herausforderung bleibt die Alterung der Gesellschaft: Dem Schrumpfen der arbeitenden Bevölkerung wird jedoch mit einer zunehmenden Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt und einer Anhebung des Ruhestandsalters entgegengetreten.

Emerging Markets ETFs – Xtrackers Produktübersicht

Aktien-ETFs: Fokus auf die Wachstumsregion Asien

Schwellenländer sind zwar über den gesamten Globus verteilt, die meisten bedeutenden Emerging Markets – und die mit dem interessantesten Wachstumspotenzial – finden sich jedoch in Asien. Dazu zählen allen voran China, Indien und Südkorea. Dementsprechend bieten asiatische Schwellenländer Anlegern die größte Auswahl interessanter Länderfonds.

 

Fondsname Pauschalgebühr p.a. ISIN
China, Indien, Südkorea
Xtrackers CSI300 Swap UCITS ETF 1C 0,50% LU0779800910
Xtrackers FTSE China 50 UCITS ETF 1C 0,60% LU0292109856
Xtrackers Harvest CSI300 UCITS ETF 1D 0,65% LU0875160326
Xtrackers Harvest FTSE China A-H 50 UCITS ETF 1D 0,65% LU1310477036
Xtrackers MSCI China UCITS ETF 1C 0,65% LU0514695690
Xtrackers MSCI India Swap UCITS ETF 1C 0,75% LU0514695187
Xtrackers MSCI Korea UCITS ETF 1C 0,65% LU0292100046
Xtrackers Nifty 50 Swap UCITS ETF 1C 0,85% LU0292109690


Alle Schwellenländer Aktien-ETFs

 

Anleihe-ETFs: Zinsaufschläge der Schwellenländer für sich nutzen

Im Fokus eines Anleihe-Investments in den Schwellenländern stehen meist die Aussichten auf höhere Renditen im Vergleich zu Industrieländerpapieren. Dieses Kriterium erfüllen die meisten Schwellenländer weltweit. Anders als bei Aktien-ETFs ist bei Anleihe-ETFs daher weniger ein regionaler als ein globaler Ansatz ratsam.

 

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