Wichtiger Sicherheitshinweis: Warnung vor Betrugsversuchen im Namen der DWS
Uns ist aufgefallen, dass Betrüger im Internet und in sozialen Medien die Marke „DWS“ sowie Namen von DWS-Mitarbeitern missbrauchen. Dabei kommen gefälschte Webseiten, Facebook-Seiten, WhatsApp-Gruppen und Apps zum Einsatz. Bitte beachten Sie, dass die DWS keine Facebook-Botschafterprofile oder WhatsApp-Chats betreibt.
Wenn Sie unerwartet Anrufe, Nachrichten oder E-Mails erhalten, die angeblich von der DWS stammen, seien Sie vorsichtig. Geben Sie keine persönlichen Daten preis und leisten Sie keine Zahlungen.
Verdächtige Aktivitäten können Sie an info@dws.com melden – idealerweise mit allen relevanten Dokumenten. Falls Sie den Verdacht haben, Opfer eines Betrugs geworden zu sein, wenden Sie sich bitte umgehend an die örtlichen Behörden und ergreifen Sie geeignete Schutzmaßnahmen.
19.05.2025
Seien wir ehrlich, wir alle mögen die Idee vom 'kostenlosen' Geld. Ob unerwartete Nebenkostenrückzahlungen, Erstattungen für verspätete Bahnverbindungen oder nur der Fund eines vergessenen Euro-Stücks in der Geldausgabe des Parkautomaten - manchmal reicht schon wenig, um uns den ganzen Tag gute Laune zu bereiten. Einen ähnlichen Glücksmoment könnten die Ausschüttungen von Unternehmen in der Hochphase der Dividendensaison bereiten.
Von März bis in den Mai hinein schütten zahlreiche Unternehmen einen Teil ihrer Gewinne aus – ein Ritual, das jedes Jahr rege Aufmerksamkeit auf sich zieht. Welche Unternehmen sind Hochausschütter, wo fließt mehr Dividende als im Jahr davor und wer überzeugt dieses Jahr so gar nicht – die Nachrichten über Dividenden überschlagen sich in dieser Zeit förmlich. Aber was steckt eigentlich hinter dem Phänomen der jährlichen Ausschüttung?
Dividenden sind ein Weg, wie Unternehmen ihre Anteilseigner am erwirtschafteten Gewinn beteiligen können. Auf der jährlichen Hauptversammlung entscheiden die stimmberechtigten Aktionäre mit darüber, ob und in welcher Höhe ein Teil des Gewinns ausgeschüttet werden soll.[1] Manche Unternehmen verfolgen eine konstante Ausschüttungspolitik und legen Wert auf regelmäßige, solide Dividenden – andere priorisieren Wachstum und reinvestieren lieber einen größeren Teil ihrer Gewinne.[2] Dabei zeigen sich regionale Unterschiede. Zum Beispiel zwischen deutschen und US-amerikanischen Aktien. Während deutsche Unternehmen typischerweise nur einmal jährlich Dividenden zahlen, schütten US-Unternehmen meist quartalsweise eine Dividende aus.[3] Die Wurzeln dieser Unterschiede sind regulatorischer und kultureller Natur. In Deutschland sind Zwischendividenden (auch Abschlagsdividenden genannt) gesetzlich nur unter sehr spezifischen Bedingungen möglich und stellen die Ausnahme dar. Diese Regelung soll primär dem Schutz der Unternehmen vor einem möglichen Substanzverlust dienen. In den USA hingegen hat sich eine regelmäßige quartalsweise Ausschüttungspraxis etabliert, so dass sich die Erträge über das Jahr hinweg verteilen. Damit haben beide Varianten ihren Vorteil.[4]
Ein Teil der Mär vom 'kostenlosen' Geld ist das sogenannte Dividenden-Stripping – also den Versuch, durch den kurzfristigen Kauf von Aktien vor der nächsten Dividendenausschüttung und deren Verkauf kurz danach eine zusätzliche Rendite zu erzielen. Doch warum ist diese Strategie in der Praxis nicht erfolgversprechend?
Nehmen wir als Beispiel einen ETF, der bald eine Dividende ausschüttet. Stellen wir uns vor, du kaufst diesen ETF gezielt einen Tag vor dem Tag der Dividendenzahlung, um die Ausschüttung zu erhalten. Der ETF notiert zum Kauf bei 100 Euro und schüttet am nächsten Tag eine Dividende von 3 Euro aus[5]. Der entscheidende Punkt ist: Am Tag der Ausschüttung, auch Ex-Dividende-Tag genannt, was bei deutschen Aktien in der Regel der Tag nach der Hauptversammlung ist – spiegelt sich die Ausschüttung direkt im Kurs wider.[6] Der ETF wird am Ex-Dividende-Tag theoretisch auf 97 Euro fallen.[7]
Diese Preisanpassung erfolgt, weil der ETF nach der Ausschüttung um genau den Wert der Dividende "ärmer" geworden ist. Du würdest zwar die 3 Euro Dividende erhalten, erleidest aber gleichzeitig einen Kursverlust in ähnlicher Höhe. Anders gesagt: Dividenden sind keine Geschenke eines Unternehmens an seine Anteilseigner, denn sie beeinflussen direkt den Gesamtwert der Firma.
Ökonomisch betrachtet gibt es daher keinen wirklichen Vorteil, Aktien oder ETFs kurz vor der Dividendenzahlung zu kaufen und danach wieder zu verkaufen, das Geld würde lediglich von der rechten in die linke Tasche wandern. Zumal in diesem fiktiven Beispiel noch keine Transaktionskosten, anfallende Steuern und Marktschwankungen berücksichtigt sind.
Was spricht dann überhaupt für das Verfolgen einer dividendenorientierten Strategie, wenn diese auf den ersten Blick keinen Mehrwert bietet?
Allerdings solltest du auch die Kehrseite bedenken:
Mit Dividenden-ETFs kannst du eine Dividenden-Strategie in dein Portfolio integrieren und dabei von den typischen Vorteilen wie breiter Streuung und transparenter Indexabbildung profitieren. Anders als bei Einzelaktien erhältst du sofort Zugang zu einem diversifizierten Korb dividendenstarker Unternehmen. Einige Dividendenindizes berücksichtigen neben der reinen Dividendenrendite auch Qualitätskriterien, die helfen können, potenzielle Dividendenfallen zu vermeiden. Je nach deiner persönlichen Finanzplanung kannst du zwischen der Ausschüttung oder der automatischen Reinvestition der Erträge wählen. Bei der ausschüttenden Variante bekommst du die aufgelaufenen Dividenden ausgezahlt, bei der thesaurierenden Variante werden die Dividenden wieder angelegt und können so das Wachstum der Anlage vorantreiben. Der Zinseszinseffekt - also die Rendite, die man dann auch auf die wiederangelegte Dividende erhält - ist hier das Stichwort. Vor allem wer langfristig anlegt, kann durch den Zinseszinseffekt profitieren.
Eine durchdachte Dividendenstrategie braucht Zeit, um ihre Stärken zu zeigen. ETFs erleichtern dabei den Einstieg, da sie Zugang zu einem breit gestreuten Korb dividendenstarker Unternehmen ermöglichen können. So kannst du am jährlichen Dividendenritual teilnehmen und deinen persönlichen Glücksmoment genießen, ohne viel Zeit in Einzeltitelanalysen zu investieren. Wenn du dennoch Spaß an der Einzeltitelauswahl hast, können dir Dividenden-ETFs vielleicht dabei helfen, dividendenstarke Titel zu identifizieren. Schaue hierfür einfach in das Factsheet oder informiere dich über die ETF-Bestände auf der Website des jeweiligen ETF-Anbieters.
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