Inflationäre Zeiten – Welche ETFs könnten sich jetzt lohnen?

Alternative Geldanlagen bei deutlich erhöhter Inflation

Die Inflation hat einen Stand erreicht, den es schon seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat: Laut statistischem Bundesamt stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland im September 2022 um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat an[1]. Nach der Corona-Pandemie sorgen insbesondere die extrem gestiegenen Energiekosten in Deutschland für hohe Unsicherheit, wie sich die Inflationsrate weiter entwickeln wird.

Womit Verbraucher jetzt rechnen müssen und was Experten zu den mittelfristigen Inflationsaussichten sagen, erfahren Sie in unserem Themen-Special "Inflation – Geld anlegen in Zeiten steigender Teuerungsraten?".

 

Hohe Inflation: Alternative Geldanlagen mit Xtrackers ETFs

 

Chinesische Staatsanleihen – geringe Korrelation

Core ETFs – Aktien als solider Baustein für Ihr Depot

ETF Sparpläne – langfristiger Vermögensaufbau

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Verbraucherpreise in Deutschland steigen weiter

Die Inflationsrate stieg im letzten Jahr kontinuierlich an und legte im September ‘22 nochmals um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu: Damit befindet sich die Inflation in Deutschland auf einem Rekordniveau. Verantwortlich dafür sind vor allem die stark gestiegenen Preise für Mineralölprodukte und Energieressourcen in Deutschland – eine Entwicklung, die durch den Russland-Ukraine-Konflikt aktuell weiter verstärkt wird.

 

Negativzinsen – Was bedeutet das für Ihre Geldanlage?

Die zurzeit deutlich erhöhte Inflation hatte bis Mitte des Jahres auch Auswirkungen auf die Spareinlagen einiger Banken: Um die Konjunktur wieder anzukurbeln, hatte die Europäische Zentralbank (EZB) negative Zinsen erhoben, die von den Banken häufig an ihre Kunden weitergegeben wurden. Negativzinsen, auch Strafzinsen oder Minuszinsen genannt, wurden dann für das Verwahren von Geld erhoben, unter anderem zum Beispiel für das Guthaben auf einem Giro- oder Tagesgeldkonto. Im Juli 2022 hat die EZB zum ersten Mal seit Jahren den Leitzinsen wieder erhöht – aktuell stieg er nochmals um 0,75 Prozentpunkte an und liegt derzeit bei 1,25 % (Stand: 09/22)[2]

Wir machen den Vergleich

Welche Auswirkungen kann eine hohe Inflation auf Sparbücher und festverzinsliche Wertpapiere haben? Und welchen Einfluss haben steigende Verbraucherpreise auf inflationsgebundene Anleihen-ETFs? Risiko und Ertrag von Tagesgeldkonten, nominalen Staatsanleihen und Anleihen mit einer variablen Verzinsung im Vergleich finden Sie in der folgenden Tabelle: 

Sparbuch / Tagesgeldkonto Nominale Staatsanleihen Inflationsindexierte Anleihen
Auswirkung einer hohen Inflation Eine deutlich erhöhte Inflation kann zu negativen Zinsen bei Sparbüchern und Tagesgeldkonten führen. Die nominale Rendite[3] einer Staatsanleihe (festverzinsliches Wertpapier) wird durch eine hohe Inflation negativ beeinflusst, sodass sich die reale Rendite während der Anlagedauer ebenfalls verringert. Im Vergleich zu einer Geldanlage mit fixer Nominalverzinsung können ETFs mit inflationsindexierten Anleihen dann vorteilhafter sein, wenn die Inflation künftig höher ausfällt als vom Markt erwartet.
Risiko Gesetzliche Einlagensicherung: Sowohl Fest- als auch Tagesgelder sind in den EU-Ländern bis zu einer Anlagesumme von 100.000 EUR pro Bank und Sparendem gesetzlich abgesichert[4]. Xtrackers Anleihe-ETFs verfügen über keinen Kapitalschutz und sind nicht garantiert.
Ertrag Negative Rendite

→ “Nullzinsen” führen zu einem negativen Ertrag auf dem Sparbuch
Geringere Rendite


→ Kaufkraft von Zinskupon und Rückzahlungsbetrag schmälert sich
Durchschnittsertrag

→ Können bei langfristigen Anlagen vom Cost-Average-Effekt[5] profitieren

 

Welche Faktoren erhöhen die Inflationsrate?

Sowohl konstruktive als auch destruktive Faktoren können dazu beitragen, dass Verbraucherpreise steigen und der Wert des Geldes sinkt. Dazu zählen u.a.:

  • Konstruktive Faktoren: angespannter Arbeitsmarkt / unsichere Marktphasen →​ wirtschaftliche (konjunkturelle) Ursachen
  • Destruktive Faktoren: Lieferkettenprobleme / Angebotsknappheit oder steigende Energiepreise → (geld-) politische Ursachen

Aufgrund der aktuellen konstruktiven und destruktiven Faktoren in Deutschland könnten sich zusätzliche, unvorhersehbare Inflationsentwicklungen ergeben – man spricht in diesem Fall auch von einer “unkontrollierten Inflation”[6].

Konstruktive Inflation – Der makroökonomische Hintergrund

Verbessert sich die makroökonomische Lage, entwickelt sich die Wirtschaft eines Landes “wachstumsorientiert”; verschlechtert sich die makroökonomische Lage, spricht man von einem “gedämpften Wachstum”. Beide Szenarien führen zu einer überdurchschnittlich hohen realisierten bzw. tatsächlichen Inflationsrate.

Anleihen erzielen in Zeiten eines positiven Wirtschaftswachstums vergleichsweise niedrigere Renditen als Aktien – in Zeiten anhaltend steigender Verbraucherpreise könnten inflationsgebundene Anleihen langfristig betrachtet eine attraktive Alternative aufgrund des Durchschnittskosten-Effekts bieten. Mittelfristig betrachtet bieten aber auch festverzinsliche Wertpapiere und High Yield Anleihen[7] eine Möglichkeit, inflationäre Szenarien auszugleichen.

 

Anleihen-ETFs – Attraktive Alternative bei hoher Inflation Staatsanleihen-ETFs – Festverzinsliche Wertpapiere High Yield Bonds – Rentenpapiere mit hoher Dividendenzahlung
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Destruktive Inflation – Die Rolle der Zentralbanken

Die Politik der Zentralbanken hat einen entscheidenden Einfluss darauf, inwieweit sich die tatsächliche Inflation in der makroökonomischen Lage widerspiegelt. Generell gilt: Verbessert sich die Stimmung am Markt, schneiden Werte wie beispielsweise Value-Aktien[8] oder Investitionen in Schwellenländer am besten ab – Inflationsgewinner einer sich verschlechternden Marktphase sind hingegen Anleihen bzw. langfristige Investitionen in Rentenpapiere[6].

In einem Szenario, in dem sich Inflation und Wachstum in entgegengesetzte Richtungen bewegen, könnten so genannte Safe-Haven-Anlagen[9] eine Option sein, in Inflationszeiten Geld anzulegen. Hierzu zählen zum Beispiel Anlagen in Gold oder auch Investitionen in ausländische Währungen wie etwa Schweizer Franken oder USD. Wenn sich Rendite und Preis umgekehrt zueinander bewegen, das bedeutet, wenn die Rendite einer Anleihe sinkt, während der Preis hingegen steigt, könnten Investitionen mit einer kurzen Restlaufzeit weitere Vorteile hinsichtlich der Gesamtrendite bieten. Dieser Aspekt könnte gerade in Zeiten niedriger Zinsen für Anleger immer wichtiger werden, wenn Realzinsen neue Tiefststände erreichen[10].

 

Gold ETCs – Solide Alternative bei niedrigen Realzinsen Schwellenmarkt ETFs – Investieren in Emerging Markets Short Bonds – Anleihen mit kurzer Laufzeit (Duration)
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Unkontrollierte Inflation – Preisstabilität vor Wirtschaftswachstum

Wenn die Zentralbanken – wie jetzt im laufenden Jahr 2022 – trotz negativer Wirtschaftsaussichten die Zinssätze weiterhin erhöhen, kann es zu einer unkontrollierten Inflation kommen, da viele Marktteilnehmer mit einer Baisse[11] rechnen. Staats- und Unternehmensanleihen sind dann durch höhere Zinssätze betroffen, sodass insbesondere Aktienmärkte mit hohen Bewertungen gefährdet sein könnten. Der Grund: Höhere Zinsen können auch zu einer höheren Diskontierung[12] der zu erwartenden Gewinne führen.

In dem Worst-Case-Szenario einer unkontrollierten Inflation könnten allerdings inflationsindexierte Anleihen eine alternative Option sein, um das Portfolio zu diversifizieren. 

Xtrackers inflationsgebundene Anleihen Aktuelle Prognosen für Anleihe-ETFs 

Diese Xtrackers ETFs könnten sich in Inflationsszenarien lohnen

 

ETF-Lösung Entwicklung bei Inflation Investment-Fokus
Konstruktive Faktoren Destruktive Faktoren Nicht vorhersehbar
Inflationsindexierte Anleihen Langfristige Vermögensanlage bei durchschnittlich konstanten Kosten
Short Duration Bonds Kurze Laufzeiten fördern Widerstandsfähigkeit – auch unter Nachhaltigkeitskriterien
High Yield Bonds Kurze Laufzeiten; kann negativen Realzinsen entgegenwirken
Value-Aktien Europa Kombination aus Europa- spezifischen ETFs, zyklischen Branchen und Value-Faktoren
China Staatsanleihen Engagement in festverzinsliche Wertpapiere mit Schwerpunkt auf “Safe Haven" Anlagen
Minimum Volatility Aktien Schwerpunkt: Risikodiversifizierung und moderate Bewertungen

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1. Quelle: statista | Stand: September 2022

2. Quelle: Forbes | gültig ab 22. September 2022

3. Der Nennwert (Nominalwert) einer festverzinslichen Staatsanleihe gibt die Höhe der Geldforderung an und bildet die Basis der Verzinsung. Der Kupon gibt die Höhe der Verzinsung an, meist in Prozent p.a. auf den Nominalwert

4. Die gesetzliche Einlagensicherung ist innerhalb der Europäischen Union im Rahmen von EU-Richtlinien geregelt. In Deutschland liegt für die gesetzliche Absicherung von Festgeld und anderen Bankeinlagen das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz zugrunde

5. Der Cost Average Effect (dt.: Durchschnittskosteneffekt) basiert auf der Annahme, dass starke Kursschwankungen durch regelmäßige Einzahlungen, z.B. in einen ETF-Sparplan, langfristig ausgeglichen werden, da die Volatilität durch den Durchschnittskosteneffekt reduziert werden kann.

6. Quelle: boerse-frankfurt.de | Stand: Juni 2022

7. Hochverzinsliche Anleihen (High Yield Bonds) haben ein höheres Risiko eines Zahlungsausfalls oder anderer negativer Kreditereignisse, bieten aber höhere Renditen als Investment-Grade-Anleihen.

8. Bei Value-Aktien handelt es sich um Wertpapiere unterbewerteter Unternehmen, d.h. Unternehmen, die vergleichsweise günstig bewertet sind. Anleger versprechen sich einen großen Wertzuwachs.

9. So genannte sichere Geldanlagen („Safe-Haven“-Anlagen) sind Investitionen, von denen erwartet wird, dass sie in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs ihren Wert beibehalten oder sogar steigern

10. Quelle: boerse-frankfurt.de | Stand: Juni 2022

11. Der Begriff “Baisse” steht für einen andauernden allgemeinen Preisrückgang an einer Börse (Gegenteil: Hausse)

12. Im Finanzwesen bezeichnet eine Diskontierung das Recht, eine Zahlung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben

Disclaimer

Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als nicht zutreffend oder nicht korrekt herausstellen können. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.Quelle: Legal Entity; Stand: 27.10.2022

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