Die traditionelle Methode, um die Wertentwicklung eines Index abzubilden, ist die vollständige Replikation (englisch: Full Replication). Dabei investiert der Index in alle Bestandteile des abzubildenden Index, in der gleichen Gewichtung. Umschichtungen des Portfolios werden entsprechend den Anpassungen des Index vorgenommen. Diese Strategie erlaubt eine vergleichsweise genaue Abbildung, vorausgesetzt, Ganz-zahligkeitsprobleme besonders geringer Indexgewichtungen lassen sich im Portfolio vermeiden. Allerdings ist dieser Ansatz mit einer Reihe von konzeptionellen Nachteilen verbunden, welche sich, in Abhängigkeit vom nachzubildenden Index, negativ auf die Performance bzw. den Tracking Error auswirken können. Dazu gehören u.a. die Zahlungen von Dividenden, Kosten für Indexanpassungen sowie eine geringe Liquidität der Wertpapiere im Index. Da ein Index als theoretisches Konstrukt diese Faktoren i.d.R. nicht berücksichtigt, sorgt das in der Summe dafür, dass die Performance des ETF über einen längeren Zeitraum signifikant von der des Index abweichen kann.
Dieser Ansatz hat in der Vergangenheit bei wichtigen Aktienindizes mit einer begrenzten Anzahl von Indexbestandteilen und ohne länderübergreifenden Fokus gut funktioniert. Bei umfangreicheren Indizes (z.B. MSCI World, Global Sovereign Bond Index) stößt diese Technik allerdings oft an ihre Grenzen.