Die Replikations-Methode, ob vollständig oder über eine Auswahl, hat bei breit gestreuten Indizes den Nachteil, dass Unterschiede zwischen Index- und Fonds-Performance auftreten können. Diese Differenz wird als Tracking Error bezeichnet. Jedoch stellen Investoren immer höhere Ansprüche an die Effizienz der Produkte, in die sie investieren. Dabei wird besonderer Wert auf geringe Kosten und einen geringen Tracking Error gelegt. Diese Anforderungen haben sukzessive zu einer effizienteren Indexnachbildung geführt, den so genannten Swap-basierten ETFs. Bei Xtrackers sind alle ETFs Swap-basiert. Ein Swap (englisch für Tausch) ist eine Vereinbarung zwischen zwei Partnern, in diesem Fall zwischen dem Indexfonds und einer Bank. Der Fonds investiert in einen Korb aus liquiden Aktien oder Anleihen, die nicht mit dem Index übereinstimmen müssen. Er tauscht dann mit dem Swap-Kontrahenten die Rendite, die er mit diesem Korb erwirtschaftet, gegen die Rendite des Index. Nach den Bedingungen des Index-Swaps ist die Deutsche Bank als Swap-Kontrahent bei allen Xtrackers ETFs verpflichtet, die Performance des Index auf täglicher Basis bereitzustellen. Mit anderen Worten: Die Wertentwicklung des ETF – vor Abzug der Verwaltungsgebühren und sonstigen Kosten – wird immer der Wertentwicklung des Index entsprechen.
Die synthetische Replikation erfolgt unter dem Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten (z.B. den oben genannten Swaps). Ziel ist es, die Transaktionskosten und folglich den Tracking Error sowie den Performance-Unterschied zum Index zu minimieren, indem die Nachteile der physischen Replikation umgangen werden. Außerdem bietet die synthetische Replikation Zugang zu Indizes, die über physische Replikationsmethoden nicht nachbildbar sind. Der Korb aus Aktien oder Anleihen im Fondsportfolio wird gemäß den Anlagerichtlinien und –beschränkungen des ETF zusammengestellt. Gleichzeitig wird versucht, den Wertpapierkorb so aufzustellen, dass Transaktionskosten im Fonds minimiert werden.
Zusätzlich zum Korb aus Aktien oder Anleihen schließt der ETF einen Total Return Swap mit einem zuvor bestimmten Kontrahenten ab. Zwischen den Gegenparteien findet dann ein Austausch eines Zahlungsstromes statt. Im Zuge des Swap-Vertrages verpflichtet sich der Swap-Kontrahent, dem ETF die Indexperformance bei Fälligkeit abzüglich bestimmter Gebühren und Kosten sowie zuzüglich etwaiger Erträge aus Dividenden oder Performanceverbesserungen, die z.B. aus Wertpapierleihe entstehen, zu zahlen. Im Gegenzug erhält der Swap-Kontrahent die Performance des Korb aus Aktien oder Anleihen. Die Differenz der beiden Zahlungsströme aus der Wertentwicklung des Korb aus Aktien oder Anleihen und der des Index abzüglich der aufgeführten Kosten ergeben den Wert des Total Return Swaps. Das Vermögen des ETF ist folglich immer voll investiert und ist nicht mit der Problematik des Cash Drag konfrontiert. Beim Cash Drag entsteht dem Fondsvermögen durch Kassenbestände, d.h. nicht investiertes Barvermögen, eine Underperformance gegenüber seiner Benchmark (d.h. dem Index), falls dieser steigt, und vice versa eine Outperformance, wenn diese fällt. Durch den Cash Drag wird der Performance Unterschied zwischen Index und ETF verstärkt.
Schematische Darstellung der Zahlungsströme bei synthetischer Replikation
Wirtschaftlich spiegelt der Nettoinventarwert des ETF im Ergebnis die Entwicklung des zugrunde liegenden Index wider. Je nach Marktentwicklung des Korbs aus Aktien oder Anleihen und des Index, steigt oder fällt der Wert des Swap. Entsprechend den Anlagebeschränkungen werden der Swap und die Wertpapierpositionen im ETF regelmäßig angepasst. Rechtlich muss das Kontrahentenrisiko aus dem Swap beschränkt sein, d.h. der Wert des Swap darf nicht mehr als 10% des Fondsvermögens ausmachen.
Vollständig besicherte synthetische Replikation Ein, zumindest theoretisches, Risiko für den Anleger besteht darin, dass der Swap-Partner bei einer synthetischen Replikation ausfallen kann. Um dieses Risiko zu reduzieren, kommt in einigen Fällen eine vollständig besicherte synthetische Replikation zum Einsatz.
Diese funktioniert wie folgt: Der Swap-Kontrahent ist nicht nur verpflichtet, dem ETF die Performance des Index abzüglich bestimmter Gebühren und Kosten und zuzüglich etwaiger besonderer Erträge zu zahlen, sondern muss diese Zahlungsverpflichtung auch noch mit Sicherheiten unterlegen. Diese Sicherheiten werden bei einer Depotbank hinterlegt. Die Sicherheiten sollen die Zahlungsverpflichtung um ca. 8-20% übersteigen, so dass das Kontrahentenrisiko faktisch ausgeschaltet ist. Einen Ausweis welche Xtrackers ETFs dieser Vollbesicherung unterliegen sind in den ETF Detailseite zu finden.