Die Methode der vollständigen Replikation stößt an ihre Grenzen, wenn die Indizes sehr viele Bestandteile haben, wie der MSCI World mit mehr als 1800 Unternehmen. Vor allem, wenn das Fondsvolumen des ETF noch gering ist, ist es sehr schwierig, alle Indexbestandteile für den Fonds zu kaufen. Die kleinsten Indexbestandteile kämen nur mit sehr kleinen absoluten Beträgen in den Fonds. Eine andere Schwierigkeit betrifft Indizes für Aktienmärkte in Schwellenländern oder für Small Caps. Für solche Aktien ist das Handelsvolumen an der Börse oft sehr gering. In solchen Fällen wird von einigen ETF-Anbietern eine Sampling-Methode verwandt (sample, englisch für Beispiel, Muster).
Sampling Strategien, wie Stratified Sampling und Optimiertes Sampling, verfolgen einen nicht replizierenden Ansatz. Dabei wird methodisch eine Auswahl an Wertpapieren des Index, oder an Wertpapieren mit einem ähnlichem Rendite-, Risikoprofil getroffen um ein Portfolio zu konstruieren, welches dem zu replizierenden Index in den Performance und Risiko Eigenschaften nahe kommt. In der Regel erzeugen diese Ansätze einen deutlich größeren Tracking Error sowie Wertentwicklungsunterschiede über einen längeren Zeitraum. Durch eine geringere Anzahl an Wertpapieren im Portfolio, lassen sich allerdings Transaktionskosten minimieren, was sich gleichbedeutend in einer verbesserten Performance widerspiegelt. Im Vergleich zur vollständigen Replikation, welche als rein passive Veranlagung betrachtet werden kann, enthalten die Methoden der approximativen Nachbildung per Definition aktive Elemente, welche sich in der Notwendigkeit der Titelselektion bzw. der abweichenden Gewichtung offenbaren.
Das Kalkül der Sampling Methoden: Da die Performance des Index von den Index-Schwergewichten dominiert wird, kann auf die kleineren Wertpapiere im Index verzichtet werden und somit werden die Kosten im Fonds reduziert. Der Nachteil sind potentiell deutliche Abweichungen zur Indexperformance wenn sich gerade genau die falschen Aktien im Fondsportfolio befinden.