Risikohinweise
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29.10.2025
Stell dir vor, du stehst in einem Raum voller Menschen. Die Lauten, die Großen – sie ziehen meist sofort alle Blicke auf sich. Auf den ersten Blick unentdeckt bleiben oft diejenigen, die später von sich reden machen. Ähnlich verhält es sich an der Börse. Hinter den großen und bekannten Unternehmen tummeln sich eine Vielzahl an kleineren: die sogenannten Small Caps – auch Nebenwerte genannt. Wer für ein weltweit diversifiziertes Portfolio nur auf ETFs aus der „ersten Reihe“ zurückgreift, könnte diese Nebenwerte schnell übersehen.
Was macht ein Unternehmen eigentlich zum Small Cap? Ganz einfach: seine Größe, gemessen am Börsenwert. Small Caps sind Aktiengesellschaften mit vergleichsweise geringer Marktkapitalisierung. Ihr Börsenwert – gemessen an der Anzahl der sich im Umlauf befindenden Aktien multipliziert mit dem Preis je Aktie – fällt also eher niedrig aus. In den USA zählen Unternehmen mit einem Börsenwert zwischen 250 Millionen und 2 Milliarden US-Dollar zu diesem Segment, in Deutschland meist zwischen 100 Millionen und etwa 1 Milliarde Euro.[1] Wohlgemerkt handelt es sich dabei lediglich um Richtwerte, die genauen Kriterien können je nach Index und Region unterschiedlich ausfallen.
Indexanbieter wie MSCI teilen die Märkte beispielsweise in verschiedene Kategorien ein. Die größten 70 Prozent der Unternehmen einer Region fallen in die Kategorie Large Caps. Die nächsten 15 Prozent sind Mid Caps, gefolgt von 14 Prozent Small Caps. Zusammen decken diese drei Segmente 99 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung ab. Das letzte Prozent wird sogenannten Micro Caps zugeordnet, die so winzig und oft illiquide sind, dass sie kaum in irgendwelchen Indizes auftauchen.[2]
Zahlenmäßig gibt es interessanterweise deutlich mehr Small Caps als Large Caps.[3] Wegen ihrer geringeren Größe machen sie prozentual trotzdem einen deutlich kleineren Teil in den gängigen Indizes und damit auch den meisten Anlegerportfolios aus – vor allem deshalb, weil sich die Gewichtung der Aktien in den meisten Indizes strikt nach deren Marktkapitalisierung richtet.[4]
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Doch was unterscheidet Small Caps – neben der Größe – von Aktien aus den anderen Segmenten? Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Konzentration. Denn anders als bei den großen Indizes, wo beispielsweise im S&P 500[5] die zehn größten Unternehmen fast 40 Prozent[6] des gesamten Index ausmachen, verteilt sich das Gewicht bei Small Caps deutlich breiter.[7] Hier dominiert kein einzelnes Unternehmen den Index so stark wie es Apple oder Nvidia bei den Large Caps tun.[8] Das kann für eine andere Dynamik im Portfolio sorgen.
Und was manchen vielleicht gar nicht bewusst ist: Historisch konnten Small Caps über längere Zeiträume eine relative Outperformance gegenüber Large Caps aufweisen (siehe Grafik). Eine mögliche Erklärung? Kleinere Unternehmen sind oft in Nischenmärkten aktiv, die bei der Fokussierung auf Großkonzerne unentdeckt bleiben. Hier tummeln sich neben spezialisierten Mittelständlern auch regionale Champions oder junge Wachstumsunternehmen, die vielleicht gerade erst durchstarten.

Doch die genannten Chancen kommen nicht ohne Risiken. Small Caps gelten allgemein als volatiler. Das heißt, sie schwanken stärker und können in Phasen größerer Verwerfungen an den Märkten stärkere Kursrückgänge erleiden als Large- und Mid Caps[9], teils verstärkt durch die Tatsache, dass sie im Handel weniger liquide sind, als die bekannteren Aktien der Börsen-Superstars.[10]
Zudem können Small Cap Indizes eine stark differenzierte Gewichtung der verschiedenen Sektor aufweisen (siehe Grafik). Ein gutes Beispiel dafür liefert der MSCI World Index Small Cap Index im Vergleich zum MSCI World Index. Einerseits kann durch die unterschiedliche Sektorgewichtung die Diversifikation im Portfolio verbessert werden – sofern beide Indizes verwendet werden. Andererseits gilt es zu prüfen, ob die Sektor in diesem Small Cap Index auch tatsächlich zu den eigenen Präferenzen passen – sofern eine Präferenz zu bestimmten Sektoren vorhanden ist. Auffällig ist, dass sich beim MSCI World Small Cap Index mehr Aktien aus dem Industrie- und Immobiliensektor tummeln, während Aktien aus dem IT-Sektor in deutlich geringerem Umfang enthalten sind als beim „großen Bruder“, dem MSCI World Index.

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Wer das Segment der Nebenwerte gezielt ins Portfolio aufnehmen möchte und auf die Suche nach einem geeigneten ETF geht, sollte dabei folgendes beachten: Es gibt Indizes, die lediglich die kleinsten Unternehmen aus Large Cap Indizes abbilden.[11] Doch das sind nicht zwingend die Unternehmen, die man vielleicht als Small Caps einstufen würde. Daher lohnt es sich, bei der Auswahl von ETFs genau zu schauen, welcher Index abgebildet wird und nach welchen Kriterien er sich zusammensetzt
Möchte man sein Portfolio um kleinere Unternehmen ergänzen und möglichst breit streuen, gibt es ETFs, die den MSCI World Index Small Cap Index nachbilden. Dieser umfasst sage und schreibe 3.870 Unternehmen aus 23 verschiedenen Industrieländern.[8] Ähnlich wie im MSCI World Index, der die größten 1.320 Unternehmen dieser Länder umfasst, sind auch hier die USA das am stärksten vertretene Land, wenngleich die Konzentration mit 61 Prozent etwas weniger dramatisch ausfällt. Zum Vergleich: Im MSCI World sind es 72 Prozent.[12] Wem das etwas zu USA-lastig ist, oder wer sein Portfolio grundsätzlich spezifischer aufbauen möchte, kann auf regionale Small Cap ETFs zurückgreifen. Also zum Beispiel europäische Small Caps, oder ganz gezielt US Small Caps. Hierfür sind der MSCI Europe Small Cap Index und der Russell 2000 bekannte Indizes, auf die es bereits etablierte ETFs gibt.
Grundsätzlich gilt es den für sich passenden ETF basierend auf Region, Kosten und Anlagehorizont zu wählen und die Allokation so zu gestalten, dass die Small Caps das Portfolio nicht dominieren, sondern eine sinnvolle Beimischung von beispielsweise 10 - 20 Prozent darstellen. So können Small Caps ein Portfolio um eine Dimension erweitern, die oft übersehen wird.
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