Transparenz ist bei jeder Form der Geldanlage wichtig. Anleger erwarten, die Wertentwicklung ihrer Kapitalanlage bei steigenden Märkten und bei fallenden Märkten genau verstehen zu können.
Börsengehandelte Indexfonds oder Exchange Traded Funds (ETFs) zeichnen sich besonders durch ihre hohe Transparenz aus, da ihre Wertentwicklung in der Regel an einen anerkannten Index (z.B. den DAX® oder EuroStoxx 50® Index) gekoppelt ist. Der Kurs des ETF steigt, wenn der Index steigt und umgekehrt.
Hier finden Sie einen Vergleich zwischen der Wertentwicklung eines Index und der des ETF, der an diesen Index gekoppelt ist.
Durch diese Kopplung eines ETFs an einen anerkannten Index gibt es keine Ungewissheiten und Ãœberraschungen hinsichtlich der Anlagepolitik des Fonds.
Die Wertentwicklung des ETF kann nahezu in Echtzeit mit Hilfe des indikativen Nettoinventarwerts verfolgt und mit der Wertentwicklung des Index verglichen werden. Der iNAV (Indicative Net Asset Value) eines jeden ETF wird während der Börsenhandelszeit mindestens einmal pro Minute berechnet. Er stellt einen Näherungswert des Fondsvermögens im Handelsverlauf dar. Das aktuelle Fondsvermögen wird auf der Basis der Kurse der Einzelpositionen im Fondsportfolio ermittelt. Die täglich aktualisierte Zusammensetzung fließt in die Berechnung ein. Zu den Einzelpositionen des Fondsportfolios werden außerdem die Barmittel des Fonds addiert. Das so berechnete Fondsvermögen geteilt durch die Zahl der im Umlauf befindlichen Fondsanteile ergibt den iNAV-Wert.
ETFs zeichnen sich durch geringe Kosten aus. Da ETFs lediglich versuchen, regelbasiert einen Index nachzubilden, werden Kosten, die bei einem aktiven Management anfallen würden, vermieden. Zudem fällt bei ETFs im Vergleich zu traditionellen Fonds kein Ausgabeaufschlag an, da ETFs wie Aktien einfach über die Börse erworben werden können.
Beim Kauf von ETFs an der Börse fallen weder ein Ausgabeaufschlag an, noch werden beim Verkauf Rücknahmegebühren erhoben[1].
Wie bei jedem klassischen Investmentfonds fallen auch bei ETFs Pauschalgebühren an. Diese sind bei ETFs aber vergleichsweise niedrig und betragen teilweise weniger als 0,1%.
Die Pauschalgebühr (auch Total Expense Ratio (TER) oder Gesamtkostenpauschale genannt) bezeichnet eine Gebühr, die sich aus der Fixgebühr und der Verwaltungsgesellschaftsgebühr (auch „Management Fee“) zusammensetzt. Die Fixgebühr bezeichnet die von der Gesellschaft für jeden einzelnen Teilfonds zu zahlenden Aufwendungen und Kosten, die diesem Teilfonds entstehen. Die Verwaltungsgesellschaftsgebühr ist eine Gebühr, die an die Verwaltungsgesellschaft des ETFs gezahlt wird.
Zusätzlich kann es weitere Gebührenbestandteile geben, die mit der Art der Indexabbildung durch den ETF zusammenhängen. (Siehe Kapitel Direkte Replikation/Indirekte Replikation). Bei der indirekten Replikation investiert der ETF in einen Korb aus liquiden Aktien oder Anleihen, die nicht direkt mit dem Index übereinstimmen müssen. Zusätzlich zum Korb aus Aktien oder Anleihen schließt der ETF einen Total Return Swap ab, um die Indexperformance zu erhalten. Hier kann es zu Swap-Transaktionskosten kommen. Auf der anderen Seite können aber auch Renditeverbesserungen durch OTC-Swap-Transaktionen entstehen. Bei der direkten Replikation investiert der ETF in alle oder nahezu alle Bestandteile des abzubildenden Index, in der gleichen Gewichtung. Hier können Kosten, die im Zusammenhang mit der Indexabbildung entstehen, im Fonds anfallen und direkt die Rendite des Fonds beeinflussen. Es sind aber auch Renditeverbesserungen, zum Beispiel durch Wertpapierleihe, möglich.
Bei den meisten ETFs ist die Handelsspanne (Spread), also der Unterschied zwischen ihrem Geld- und Briefkurs (An- und Verkaufspreis), sehr gering. Sehr liquide ETFs, z.B. solche, die Indizes auf entwickelte Aktien- oder Rentenmärkte abbilden, zeigen an den Börsen Geld-Brief-Spannen von meist unter 0,1 Prozent. Bei Index-Produkten, die Schwellenländer-Märkte abbilden, kann die Handelsspanne hingegen auch höher ausfallen.
Darüber hinaus fallen börsenübliche Gebühren für die Abwicklung der Transaktion an. Diese hängen von der depotführenden Bank ab und sind in der Regel mit denen bei Aktienkäufen oder -verkäufen vergleichbar.
ETFs sind an Indizes gekoppelt, deren Wertentwicklung positiv oder negativ verlaufen kann, so dass der Wert der Anlage steigen oder fallen kann. Der Wert der Fondsanteile kann jederzeit unter den Preis fallen, zu dem der Anleger die Fondsanteile erworben hat. Daraus können Verluste resultieren. Wenn die Landeswährung des Investors eine andere Währung als die der Fondsanteile bzw. des zugrunde liegenden Index ist, können sich Wechselkursschwankungen negativ auf den Preis oder den Ertrag der Anteile auswirken. Das Fondsvermögen wird in übertragbare Wertpapiere und zusätzlich, im Falle von ETFs mit indirekter Indexabbildung, in Swap-Vereinbarungen investiert.
ETFs mit direkter Replikation, die Wertpapiere aus ihrem Bestand verleihen, können ein Kontrahentenrisiko gegenüber dem Ausleiher der Wertpapiere tragen. Dieses Risiko wird unter anderem durch die Hinterlegung von Sicherheiten reduziert.
Weitere Risiken sind dem Prospekt oder den FAQ zu entnehmen.Â