Sparen – auch bei starken Kursschwankungen?

Regelmäßige Einzahlungen in einen ETF Sparplan könnten sich lohnen.

 

 

Was ist ein ETF-Sparplan?

Fondssparen ist vielen Anlegern bereits bekannt. Man schließt bei einer Bank seiner Wahl einen Fondssparplan ab, wählt einen Investmentfonds aus und erwirbt diesen dann in regelmäßigen Abständen für eine festgelegte Sparsumme. Seit einigen Jahren ist es auch möglich, ETF-Sparpläne abzuschließen, bei denen nach dem gleichen Prinzip regelmäßig in ETFs investiert wird.

 

 

Wann ist der richtige Zeitpunkt, mit einem Sparplan zu beginnen?

Unsere Antwort: Jederzeit. Denn: Wer monatlich einen fixen Betrag in einen ETF-Sparplan anlegt, wird in schlechten Marktphasen mehr ETF-Anteile erwerben, in guten Marktphasen dafür weniger. Unabhängig davon, wann Sie also mit dem Sparen anfangen, bildet sich auf diese Weise langfristig ein Durchschnittskurs – man spricht auch von dem sogenannten “Cost Average Effect”[1]. Anleger könnten so in Zeiten unsicherer Märkte von fallenden Kursen und niedrigen Zinsen profitieren. In Aufschwungphasen könnten hingegen Einmalanlagen sinnvoller sein.

 

 

Auswirkungen des Cost Average Effekts auf Ihren ETF-Sparplan

Wir verdeutlichen Ihnen den Durchschnittskosteneffekt am Beispiel von zwei sparplanfähigen Xtrackers ETFs. Die Grafiken zeigen jeweils die aktuellen Entwicklungen des Durchschnittspreises für den Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C und unseren Thematics-ETF Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data UCITS ETF 1C. In beiden Fällen führt der Cost Average Effect dazu, dass Anleger zum Monatsanfang (Juni 2022) mehr ETF-Anteile für ihre Sparrate erworben haben, da der Anteilspreis unter dem Durchschnittspreis lag – bei dem Xtrackers AI & Big Data ETF sogar ganz erheblich.

Cost Average Effect: Xtrackers MSCI World UCITS ETF

Produktrisiken:

Die Fonds verfügen über keine Garantie, und Ihre Anlage ist dem Risiko eines Wertverlusts ausgesetzt. Der Wert Ihrer Anlage kann sowohl fallen als auch steigen. Der Wert einer Aktienanlage ist von einer Reihe von Faktoren abhängig, zu denen unter anderem Marktbedingungen, aktuelle Wirtschaftslage, Branche, geografische Region sowie politische Ereignisse gehören.

Cost Average Effect: Xtrackers AI & Big Data UCITS ETF

Produktrisiken:

Die Fonds verfügen über keine Garantie, und Ihre Anlage ist dem Risiko eines Wertverlusts ausgesetzt. Der Wert Ihrer Anlage kann sowohl fallen als auch steigen. Die Fonds unterliegen einem Währungsrisiko. Devisenmärkte können sehr volatil sein. An Devisenmärkten können starke Kursschwankungen innerhalb sehr kurzer Zeiträume auftreten und dazu führen, dass in Bezug auf Ihre Anlage ein Verlust entsteht. Die Fonds weisen einen Bezug zu wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern (auch bekannt als Schwellenländer) auf, die mit größeren Risiken als entwickelte Volkswirtschaften verbunden sind. Politische Unruhen und Konjunkturabschwünge können mit größerer Wahrscheinlichkeit eintreten und den Wert Ihrer Anlage beeinträchtigen. Der Wert einer Aktienanlage ist von einer Reihe von Faktoren abhängig, zu denen unter anderem Marktbedingungen, aktuelle Wirtschaftslage, Branche, geografische Region sowie politische Ereignisse gehören. Die Fonds konzentrieren sich auf einen einzelnen bzw. eine geringe Anzahl an Wirtschaftszweig(en), Branche(n) oder Unternehmensart(en), und die Wertentwicklung spiegelt möglicherweise nicht die Kurssteigerungen breiterer Märkte wieder. Die Fonds verfolgen eine regelbasierte Strategie, die vom Gesamtmarkt bzw. dem Ausgangs-Index abweicht. Ihre Anlage ist wahrscheinlich weniger stark diversifiziert, und es kann nicht garantiert werden, dass die „regelbasierte Strategie“ des Index erreicht wird.

Produkt ISIN Replikation TER Verwaltetes Vermögen
Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C IE00BJ0KDQ92 Direkte Replikation 0,19% 8,52 Mrd. EUR
Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data UCITS ETF 1C IE00BGV5VN51 Direkte Replikation 0,35% 516 Mio. EUR
 

 

Wissenswertes über ETF-Sparpläne

 

 

Einen ETF-Sparplan in drei Schritten erstellen

ETF-Sparpläne sind schnell eingerichtet. Mit nur wenigen Klicks richten Sie sich bei einer Bank ihrer Wahl einen ETF-Sparplan ein. Wir zeigen Ihnen, wie einfach das geht.

1. Depot eröffnen

Wer sich für einen ETF-Sparplan entscheidet, muss zunächst eine Bank auswählen[2], die ETF-Sparpläne im Angebot hat, denn nicht jedes Institut bietet diese überhaupt an. Xtrackers arbeitet im Bereich der ETF-Sparpläne unter anderem mit folgenden Instituten zusammen: Consorsbank, ComdirectFlatex, finanzen.net zero, ING DIBA, justTradeMaxblue, Postbank, S-Broker, Scalable, Trade Republic oder Sie können auch direkt bei DWS Direkt ein Depot eröffnen, um mehr als 120 sparplanfähige Xtrackers ETFs ohne generelle Transaktionskosten zu besparen.

2. ETF auswählen

Bevor Sie mit der Anlage eines ETF-Sparplans beginnen können, müssen Sie entscheiden, in welchen ETF Sie künftig ansparen möchten. Haben Sie sich für einen ETF entschieden, können Sie mit der Anlage des ETF-Sparplan beginnen.

3. ETF-Sparplan einrichten

Nun geht es um die korrekte Einrichtung eines ETF-Sparplans. Wählen Sie zunächst die gewünschte Sparrate aus. Diese beginnt bei vielen Banken in der Regel ab 25 – 100 EUR (die durchschnittliche Sparplanrate liegt bei knapp 190€[3]). Als nächstes legen Sie den Ausführungsrhythmus fest. Hier gibt es verschiedene Optionen:

  • Monatlich oder quartalsweise
  • Zum 1. eines jeden Monats oder zur Monatsmitte
  • Individueller Starttermin für den Sparplan möglich

Durch eine zusätzliche Dynamisierung erhöhen Sie automatisch regelmäßig die Sparrate. So können Sie beispielsweise den Sparbetrag jährlich an die Inflationsrate anpassen. Geschafft! Der Betrag wird nun regelmäßig zum Spartermin in den von Ihnen gewählten ETF investiert.

 

 

Wichtige Punkte, die bei ETF-Sparplänen zu beachten sind

ETF-Sparplan: Vorteile und Nachteile

Sie kennen ETF Sparpläne und wissen, wie Sie diese bei der Bank Ihrer Wahl einrichten können. Nun möchten wir uns den spezifischen Vor- und Nachteilen von ETF-Sparplänen widmen.

Vorteile von ETF-Sparplänen

1. Große Produktauswahl

In Deutschland sind derzeit rund 1.500 ETFs handelbar[4]. Je nach Bank können Sie einen Teil davon – bei manchen Anbietern sogar alle – im Rahmen eines ETF-Sparplans ansparen. Der Umfang des Angebots ist aber nicht so entscheidend, denn für den langfristigen Vermögensaufbau machen ETF-Klassiker auf bekannte, marktbreite Indizes generell am meisten Sinn. Diese ETFs werden daher bei den meisten Banken angeboten. So ist es nicht verwunderlich, dass ETFs auf den MSCI World Index[5], den MSCI Emerging Markets Index[6] und die dazu passenden Regionen-Indizes auf Europa, USA und Japan/Asien zu den beliebtesten Produkten gehören. So investiert zum Beispiel ein ETF auf den MSCI World in fast 1.600 Aktien[7] und ein MSCI Emerging Markets in rund 1.400 Titel[7].

2. Kostengünstige Vermögensbildung möglich

Im Bereich der Ausführungskosten eines ETF-Sparplans werden zwei Modelle unterschieden: Das Standard-Preismodell der Bank und ein befristetes, meist kostenfreies Angebot. Hier lohnt sich ein Vergleich der Gebühren. Nicht jede Bank bietet günstige Gebühren an – diese können bis zu 2,5 Prozent der Sparrate betragen oder haben fixe Euro-Grundgebühren, die den Kostenvorteil von ETF-Sparplänen schnell dahinschmelzen lassen können.

ETF-Sparpläne: Vergleich und Test

3. Durchschnittspreise (Cost-Average)

Vielleicht fragen Sie sich, wann der richtige Zeitpunkt ist, mit einem ETF-Sparplan zu beginnen. Unsere Antwort: Jederzeit. Denn keiner kann die Entwicklung der Märkte vorhersehen. Wichtig ist, dass Sie beginnen, monatlich einen fixen Betrag anzusparen. Je nach Entwicklung der Märkte werden Sie in schlechten Marktphasen für Ihren Sparbetrag mehr ETF-Anteile erwerben. In guten Marktphasen dafür weniger. Langfristig bildet sich so ein Durchschnittskurs.

4. Flexible Anlagemöglichkeiten

Viele Dinge im Leben sind nicht vorhersehbar, die Lebenssituation kann sich entscheidend ändern. Anlageziele müssen entsprechend angepasst werden. Bei ETF-Sparplänen ist dies kein Problem, eine Änderung des Sparplanvertrages ist jederzeit ohne Einschränkungen möglich.

 

Nachteile von ETF-Sparplänen

1. Marktrisiko

Sie müssen sich im Klaren sein, dass höhere Renditen nur durch das Eingehen von zusätzlichen Marktrisiken zu erzielen sind. Diese Risiken könnten Sie aber durch eine breite Streuung über verschiedene Anlageklassen, also Aktien, Anleihen und eventuell Rohstoffe, in Grenzen halten. Trotzdem empfehlen wir aufgrund der Marktrisiken ETF-Sparpläne erst ab einer Laufzeit von zehn Jahren – also zum langfristigen Vermögensaufbau.

2. Mehraufwand durch Informationsbeschaffung

ETF-Sparpläne sind ein Anlageprodukt, um das Sie sich selbst kümmern müssen. Die günstigsten Konditionen gibt es bei Direktbanken, hier erhalten Sie aber keine persönliche Hilfe bei der Auswahl der geeigneten ETFs. Eigeninitiative ist also gefragt.

3. Verwaltungsgebühren

Die anfallenden Kosten für ETFs sind, wie bereits geschildert, geringer als bei Investmentfonds oder Versicherungen. Trotzdem werden jährliche Verwaltungskosten für den ETF fällig. Wichtig ist bei der Auswahl für den ETF-Sparplan, die jeweils angegebene Gesamtkostenquote, auch Total Expense Ratio (TER) genannt. Sie umfasst die Verwaltungsgebühren wie etwa für das Portfoliomanagement, Betriebskosten, Wirtschaftsprüfer, Fondsgeschäftsführung oder sonstige Gebühren wie Depotbankgebühren. Die Gesamtkostenquote ist ein wichtiger Gesichtspunkt beim Kauf eines ETFs. Vergleichen Sie die TER, die Unterschiede sind zum Teil erheblich.

Vermögenswirksame Leistungen (VL) mit ETF-Sparplan: eine gute Kombination

Mit ETFs ein finanzielles Polster fürs Alter aufbauen und den Staat daran beteiligen – VL-Sparen macht das möglich.

Eine Sonderform der ETF-Sparpläne ist das sogenannte VL-Sparen. VL steht für vermögenswirksame Leistungen. Es handelt sich dabei um eine vom Staat geförderte Form der betrieblichen Altersvorsorge, die unter anderem auch mit ETFs umgesetzt werden kann. Ob und in welcher Höhe Ansprüche bestehen, ist in Tarifverträgen, Betriebsvereinbarungen oder Arbeitsverträgen geregelt. Fragen Sie dazu Ihren Arbeitgeber.

Der Ablauf und die Förderung

Der Arbeitnehmer spart sechs Jahre lang in einen ETF-Sparplan an, die gesamte Anlagedauer ist auf sieben Jahre festgesetzt. Die staatliche Arbeitnehmersparzulage beträgt gemäß §13 VermBG 20 Prozent bei Aktienfonds bzw. Aktien-ETFs (maximal 80 EUR pro Jahr[8]). Die eigenen Beiträge werden mit maximal 40 EUR pro Monat vom Arbeitgeber bezuschusst. Einziger Haken: Es gelten relativ niedrige Einkommensgrenzen für die Förderung. Bei Aktienfonds liegt diese für Alleinstehende bei 20.000 EUR und 40.000 EUR bei Ehepaaren.

Wie funktioniert der Start des ETF VL-Sparen?

    1. Den Anspruch auf Erhalt von VL beim Arbeitgeber erfragen.
    2. Beim Anbieter einen VL-fähigen ETF auswählen.
    3. Das Depot mit VL-Vertrag eröffnen.
    4. Anschließend erhalten Sie eine Bescheinigung zur Vorlage beim Arbeitgeber. Dieser überweist dann die VL-Zahlungen automatisch auf Ihren Sparvertrag.

Übrigens: Ein laufender VL-Vertrag kann auch gestoppt werden. Dies kann zum Beispiel Sinn machen, wenn Sie derzeit in einen vergleichsweise teuren aktiv gemanagten Fonds investieren.

Zusammenfassung ETF VL-Sparen

VL-Sparen ist eine Form des staatlich geförderten Sparens. Sie erhalten dabei bis zu 40 Euro monatlich von Ihrem Arbeitgeber. Dieser spart den Betrag über sechs Jahre direkt in Ihrem VL-Vertrag an. Der Staat gibt je nach Einkommen eine Sparprämie dazu. Nach sieben Jahren steht das Kapital frei zur Verfügung.

 

 

Welcher ETF-Sparplan ist der richtige? Ein Vergleich der Angebote ist ratsam.

Es empfiehlt sich die Studie von entsprechenden ETF-Testberichten, wie es zum Beispiel das auf ETFs spezialisierte Magazin extraETF auf seiner Website anbietet

 

 

Das könnte Sie auch interessieren

1. Der Cost Average Effect (dt.: Durchschnittskosteneffekt) basiert auf der Annahme, dass starke Kursschwankungen durch regelmäßige Einzahlungen, z.B. in einen ETF-Sparplan, langfristig ausgeglichen werden, da die Volatilität durch den Durchschnittskosteneffekt reduziert werden kann.

2. Achten Sie bei der Auswahl darauf, daß der Anbieter günstige Ausführungskonditionen sowie geringe Depotkosten anbietet. Anschließend füllen Sie den Depotantrag aus und stufen dabei auch Ihre Risikobereitschaft ein – diese wird oft mit A (konservativ) bis E (hochspekulativ) klassifiziert, wobei die meisten ETFs in den Risikoklassen C bis E eingestuft sind. Nun führen Sie noch, sofern Sie bei dem Anbieter nicht schon ein anderes Konto unterhalten, eine Identitätsfeststellung durch. und einige Tage später erhalten Sie Ihre Zugangsdaten zugestellt und sind bereit, einen ETF-Sparplan einzurichten.

3. Quelle:extraetf.com (Stand 01/2022)

4. Quelle: https://de.extraetf.com/etf-list-overview/etf

5. Der Aktienmarktindex MSCI World umfasst 1.546 Unternehmen aus aller Welt. (Stand: Mai 2022) Er dient als gemeinsame Benchmark für weltweite Aktienfonds, die einen breiten Querschnitt der globalen Märkte abbilden sollen.

6. Der MSCI Emerging Markets Index ist eine Auswahl von Aktien, die die finanzielle Leistung von Unternehmen in schnell wachsenden Schwellenländern abbilden soll.

7. Quelle: MSCI (Stand: 03/22)

8. Grenze für Alleinstehende, für Verheiratete gilt das Doppelte

CIO View